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Lea Bommeli

Wohnungsknappheit in den Schweizer Städten

Wohnen ist ein Grundbedürfnis. Die steigende Nachfrage nach Wohnraum, begrenztes Bauland und komplexe Baugenehmigungsverfahren sind nur einige Herausforderungen, denen die Schweiz aktuell gegenübersteht. In diesem Blogbeitrag versuchen wir die Hintergründe und Herausforderungen der Wohnungsknappheit in der Schweiz, hauptsächlich aber in den Grossstädten, zu durchleuchten. Wie wirkt sich das Problem auf die Gesellschaft aus und welche Lösungsansätze könnten für dieses Problem in Betracht gezogen werden?


 

Steigendes Wachstum und veränderndes Wohnverhalten

Die Schweizer Bevölkerung nimmt zu. Bald dürfte die 9-Millionengrenze überstiegen sein. Ein Vergleich mit der Einwohnerzahl von früher zeigt, dass vor rund 40 Jahren gerade mal 6.4 Millionen Menschen in der Schweiz lebten. Im Jahr 2022 verzeichnete die Schweiz eine Nettozuwanderung von rund 81 000 Personen. Ein massiver Anstieg also. Der Wohnungsmangel ist damit direkt im Zusammenhang mit dem Bevölkerungswachstum zu betrachten. 


Kommt hinzu, dass sich das Wohnverhalten in dieser Zeit stark verändert hat. Deutlich hervorzuheben ist, dass die Einzelhaushalte stark zugenommen haben: seit 1960 sogar mehr als verdreifacht. Rund zwei Drittel aller Haushalte in der Schweiz sind schon jetzt 1- und 2-Personenhaushalte.  Aufgrund dessen, dass die Menschen immer älter werden, wird sich dieser Trend wohl in Zukunft noch weiter ausbauen. 


Bundesamt für Statistik Wohnungsnutzung


Eine bedrängende Lage für Viele

Insbesondere in den Schweizer Städten fehlt Wohnraum. Die Wohnungsleerstand-Ziffer sinkt. Der Wohnraum in den städtischen Regionen wird umkämpfter und die Wohnkosten steigen massiv. In den Städten Zürich, Basel, Bern oder Genf sind Wohnungsbesichtigungen mit bis zu hundert Teilnehmenden keine Seltenheit. Wohnungssuchende sind frustriert, die Chance auf eine bezahlbare Wohnung ist schwindend klein und oftmals eher Glückssache. 


Gleichzeitig ist es auch für Familien mit Kindern schwierig ein passendes und bezahlbares Eigenheim zu finden. Sinnvolle und erwünschte Wohnungswechsel aus verschiedenen Gründen wie Platzmangel oder Jobwechsel sind momentan schwierig. Ältere Menschen oder Paare, die nach dem Auszug ihrer Kinder ihr Haus oder zu grosse Wohnung in eine kleinere eintauschen möchten, haben keine Chance eine passende Alternative zu einem angemessenen Preis zu finden. Die Mieten steigen und steigen.


Sogar in abgelegeneren und tourismusstarken Regionen wie im Graubünden oder Berner Oberland ist der Wohnungsmangel aktuell ein Problem.  Denn auch dort reichen die Wohnungen bei weitem nicht aus, um die starke Nachfrage abzudecken.


Gemäss einer Hochrechnung von unserem Immobilienpartner Wüest und Partner sollen in drei Jahren in der Schweiz rund 50 000 Wohnungen fehlen.


Aber nicht nur in urbanen Gegenden ist der freie Wohnraum ein Problem. Auch in kleineren Städten und Agglomerationen gibt es zu wenige bezahlbare Wohnungen. Nebst den Angeboten für Mietwohnungen im unteren und mittleren Preissegment fehlt es zudem an Möglichkeiten, Wohneigentum zu kaufen.



Wohngegend mit Häusern


Gibt es eine Lösung für die Wohnungsknappheit?

Vor allem bei Studenten sowie bei der Generation Z steht gemeinschaftliches Wohnen an oberster Stelle. So können Wohnungen zusammen finanziert werden. Vergleicht man die Schweiz mit anderen Ländern, so findet man die Eidgenossen sehr weit hinten in der Rangliste der Wohngemeinschaften. In Zukunft könnte es in den Schweizer Städten aufgrund des Wohnungsmangels mehr Wohngemeinschaften geben.


Aus ökonomischer Sicht stellt die hohe Nachfrage nach Wohnraum in der Schweiz grundsätzlich einen hohen Anreiz für die Immobilienwirtschaft und Investoren dar. Jedoch gibt es auch hier Erschwernisse und Herausforderungen, welchen diese gegenüberstehen: Bauland ist aktuell knapp und teuer, die Inflation und auch die steigenden Zinsen machen auch den Investoren zu schaffen.


Verdichtung in den Städten wäre möglich, Anbauten und Aufstockungen könnten neue Wohnungen schaffen. Auch hier sind Baugenehmigungen, Fachkräftemangel und die gestiegenen Kosten für Baumaterial und Baufirmen problematisch. Fakt ist, dass die Wohnbautätigkeit deutlich rückläufig ist. Zu einem Zeitpunkt, an dem neue Wohnflächen dringend gebraucht würden. Die Schweiz baut aktuell so wenig wie seit über 10 Jahren nicht.



Bauobjekt in der Stadt


Momentan gibt es auch von den meisten Fachleuten und seitens der Politik noch keine Entwarnung. Ob sich der Wohnungsmangel weiter zuspitzt oder wann es eine (kurzfristige) Besserung gibt, ist momentan noch unklar.


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Alle Angaben sind ohne Gewähr. Die Informationen dieses Blogartikels wurden sorgfältig recherchiert und zusammengestellt.

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