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  • Lea Bommeli

Immobilien-Leasing: Eine clevere Alternative zum Kauf?

Wenn es darum geht, ein Zuhause zu finden, steht manch einer vor der Entscheidung: mieten oder kaufen? Dass es noch eine dritte Option gibt, bedenken die Wenigsten. Die Rede ist vom Leasing. Bislang hat man das Leasing vorwiegend mit einem neuen Auto in Verbindung gebracht, heutzutage kann man jedoch fast alles leasen und in Raten abbezahlen. Dass man eine Immobilie leasen kann, ist in der Schweiz nur wenig bekannt. In diesem Artikel tauchen wir in die Welt des Immobilienleasings ein und helfen euch, die Vor- und Nachteile dieser Option zu verstehen. Immerhin ist es eine Entscheidung, die nicht nur das Dach über dem Kopf, sondern auch das Finanzielle betrifft.



Was bedeutet Immobilien Leasing?

Immobilienleasing ist mehr als nur mieten, aber weniger als kaufen. Es handelt sich um eine Finanzierungsoption, die es Unternehmen und Privatpersonen ermöglicht, eine Immobilie zu nutzen, ohne sie zu erwerben. Bei dieser Vereinbarung zwischen einem Leasinggeber (in der Regel eine Finanzinstitution) und einem Leasingnehmer wird eine Immobilie vermietet. Der Leasingnehmer zahlt monatliche Miet-/Leasingzahlungen und kann die Immobilie während der Vertragslaufzeit, die meist zwischen 10 und 25 Jahren beträgt, nutzen.


Frau übergibt Hausschlüssel


Wie funktioniert das Immobilien Leasing im Detail?

Der Leasinggeber übernimmt den grössten Teil des Kaufpreises einer Liegenschaft. Somit muss der Leasingnehmer nur einen kleinen Betrag Eigenkapital bei Vertragsabschluss beisteuern, so wie man dies auch beim Auto-Leasing kennt. Der Leasingnehmer erwirbt sich das Nutzungsrecht dieser Liegenschaft über den vertraglich vereinbarten Zeitraum. Während diesem Zeitraum bezahlt er monatliche Leasingraten. Ist die Vertragszeit zu Ende, so hat er die Option, die Immobilie zu erwerben und einen Restkaufpreis zu bezahlen.


Die monatliche Leasingrate setzt sich aus dem Tilgungsbetrag, den Zinsen und einem Beitrag für Verwaltungskosten zusammen. Zudem besteht je nach Vertrag die Möglichkeit, die Leasingraten zu verringern, zu erhöhen oder zusätzliche Zahlungen zu leisten. So ist es möglich, die Laufzeit des Leasings zu verkürzen, um beispielsweise den Immobilienkauf zu beschleunigen. Es kann aber auch sein, dass die Liegenschaft bei Vertragsende noch nicht komplett abbezahlt ist. In diesem Fall muss die Restschuld beglichen werden. Beim abschliessenden Kauf der Immobilie kommen noch die obligatorischen Kosten wie Notarkosten, Grundbucheintragskosten und Handänderungssteuer hinzu.


Leasingvertrag wird unterschrieben

Wichtig: obwohl der Leasingnehmer nicht im offiziellen Besitz der Immobilie ist, muss er während der gesamten Leasingzeit für alle Instandhaltungen und Reparaturkosten des Objekts selbst aufkommen. Zusätzlich ist er für alle Versicherungen, die das Gebäude betreffen, verantwortlich.

Der Leasingvertrag ist aufgrund der hohen Investition grundsätzlich nicht kündbar.


Hinweis: In der Schweiz unterliegt das Immobilienleasing dem Schweizer Obligationenrecht und den Bestimmungen des OR (Obligationenrecht).



Wann kommt ein Immobilien Leasing in Frage?

Der Vorteil des Leasings ist, dass weniger Eigenkapital für die Finanzierung einer Immobilie benötigt wird. Grundsätzlich kommt es für alle in Frage, es ist jedoch für Unternehmen deutlich attraktiver. Privatpersonen tragen ein höheres Risiko. Denn sollte der Leasingnehmer während der Vertragslaufzeit in finanzielle Schwierigkeiten geraten, so können die monatlichen Leasingraten schnell zur Belastung werden. Grundsätzlich gilt: Wer die Leasingraten nicht bezahlen kann und den Vertrag frühzeitig beenden muss, verliert sein komplettes Eigenkapital, welches er in die Immobilie gesteckt hat.


Firmengebäude von aussen


Vor- und Nachteile des Immobilienleasings

Das sind die Vorteile des Immobilienleasings:

  • Perfektes Objekt: Man kann ein auf sich abgestimmtes Objekt, sei es eine private Immobilie oder ein Geschäftsgebäude, leasen.

  • Finanzielle Flexibilität: Leasing erfordert in der Regel weniger Eigenkapital im Vergleich zum Kauf, es ist ohne Baufinanzierung oder Kreditaufnahme möglich.

  • Steuerliche Vorteile: Leasingkosten sind oft steuerlich absetzbar und vor allem für Firmen attraktiv.

  • Risikoverteilung: Das Risiko von Wertverlusten und Verpflichtungen für die Immobilie wird oft auf den Leasinggeber übertragen.


Das sind die Nachteile und Herausforderungen des Immobilienleasings:

  • Nicht Eigentümer: Die Immobilie bleibt während der gesamten Vertragslaufzeit im Besitz des Leasinggebers.

  • Langfristige Kosten: Langfristig betrachtet kann das Leasing teurer sein als der Kauf.

  • Vertragsbedingungen: Die Vertragsbedingungen und -kosten variieren je nach Anbieter und Verhandlungsgeschick.

  • Reparaturen und Instandhaltungskosten: Diese müssen vom Leasingnehmer bezahlt werden, auch für die Versicherungen ist er selbst verantwortlich.

  • Lange Vertragslaufzeit: Die Vertragsdauer ist mit 10-25 Jahren hoch. Zudem kann der Vertrag grundsätzlich nicht gekündigt werden.



Schlussfolgerung: Das Fazit zum Immobilienleasing in der Schweiz

Im gewerblichen Sektor ist das Immobilienleasing durchaus eine überlegenswerte Option für ein massgeschneidertes Gebäude, wenn die Firma keinen Kredit aufnehmen will. Es bewahrt das Eigenkapital, erhält die Liquidität eines Unternehmens und bietet steuerliche Vorteile. Für Privatpersonen hingegen ist Immobilien-Leasing weniger attraktiv, da nicht nur die Leasingrate, sondern auch alle laufenden Kosten, Reparaturen und Versicherungen selbst getragen werden müssen. Ein Aspekt, der bei herkömmlichen Mietverträgen wegfällt. Es lohnt sich also die Option Leasing gut zu prüfen. Im Zweifelsfall lieber Mieter bleiben bis genügend Geld für einen Kauf zur Verfügung steht.


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